Diverse Einsätze nach Sturmtief „Bernd"

Auch der Ortsverband Bergneustadt war an diversen Einsätzen in Zusammenhang mit Sturmtief „Bernd" beteiligt.

Bereits einige Tage vorher warnte der Deutsche Wetterdienst bereits vor extremen Regenmengen und damit verbundenen möglichen Schäden durch die Wassermassen. Aus diesem Grund wurden bereits am Dienstag während des normalen Dienstbetriebes die Fahrzeuge und Gerätschaften kontrolliert, getankt und auf Funktion überprüft.

Dies stellte sich im weiteren Verlauf als richtige Entscheidung heraus. Nachdem am Morgen des 14.07. bereits Meldungen über größere Schäden im Ruhrgebiet bekannt wurden, regnete es auch bei uns im Oberbergischen Kreis teils heftig. Besonders betroffen war hier der Kreisnorden und -westen.

Gegen 16:10 Uhr erreichte den Ortsverband eine erste Anfrage zur Befüllung von Sandsäcken. In kürzester Zeit sammelten sich zehn Einsatzkräfte an der Unterkunft und begannen mit dem befüllen von ca. 500 Sandsäcken. Um 18:00 Uhr wurde schließlich Vollalarm für den Ortsverband ausgelöst. Von da an befanden sich alle im Ortsverband vorgehaltenen Einheiten im Einsatz. Die Bergungsgruppe (B) wurde nach Hückeswagen an die Bevertalsperre geschickt, um die Feuerwehr Hückeswagen bei Pumparbeiten im Inneren des Beverdammes zu unterstützen.

Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (FGr W/P) machte sich auf den Weg nach Leichlingen, um dort ein Krankenhaus von dem eindringenden Wasser zu befreien. Unsere Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) übernahm in Bergneustadt die Aufgabe des Sandsacktransportes an verschiedenste Einsatzstellen der Feuerwehr. Im Anschluss an den Sandsacktransport unterstützte die Fgr N mit dem 30kVA Aggregat die Bergungsgruppe an der Bevertalsperre bei dem Betrieb diverser Tauchpumpen.

Unser Fachberater unterstützte die Feuerwehr Bergneustadt im Unwettermeldekopf bei der Koordinierung der Einsätze in und um Bergneustadt.

Während sich der Einsatz an der Bevertalsperre noch über den gesamten Donnerstag hinzog, konnte die FGr W/P nach einer langen Nacht am Morgen des 15.07. ihren Einsatz in Leichlingen beenden. Ihnen war allerdings nur eine kurze Erholungszeit gegönnt. Um 11:30 Uhr erfolgte eine erneute Anforderung, dieses Mal nach Gummersbach-Brunohl. Hier war die Agger über die Ufer getreten und drückte mit ihrem Wasser in die angrenzenden Häuser. Hier wurde eine große Wiese vom Wasser befreit, um das Auspumpen der nahliegenden Keller zu ermöglichen, die ansonsten auf Grund des Wasserdruckes sofort wieder vollgelaufen wären. Dieser Einsatz konnte am späten Abend beendet werden.
Auch der Einsatz der Bergungsgruppe und der Fachgruppe N konnten gegen Mitternacht schießlich beendet werden.

Doch die Ruhe währte nur kurz und war gerade genug, um einige Kraftreserven wieder aufzufüllen. Am 16.07. gegen 12:00 Uhr erreichte den Ortsverband die nächste Anforderung. Es sollte wieder nach Hückeswagen in Richtung Bervertalsperre gehen. Diesmal allerdings an den Beverteich. Hier war ein Deich durchweicht und drohte zu brechen. In Zusammenarbeit mit den anderen drei Oberbergischen Ortsverbänden (Gummersbach, Hückeswagen und Waldbröl) wurden zwei Quellkaden errichtet und der Deich mit Sandsäcken gesichert. Während dieser Einsatz noch lief kam auch schon die nächste Anforderung für unsere FGr W/P. Es ging zunächst nach Bonn in einen Bereitstellungsraum und von da aus schließlich weiter nach Rheinbach, wo umgehend mit den Pumparbeiten an einer Eisenbahnunterführung begonnen wurde.

Der Einsatz in Rheinbach dauerte bis zum 21.07. an. In dieser Zeit wurden neben der Unterführung auch zahllose Gebäude, Keller und Tiefgaragen ausgepumpt und vom Hochwasser befreit.

Ab dem 19.07. unterstützte unsere Fachberater die Regionalstelle Olpe im Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK). Hier war unser Fachberater für Einsatzanfragen und die Koordinierung der Einsatzkräfte aus verschiedenen Ortsverbänden verantwortlich. Dieser Einsatz dauerte bis zum späten Abend des 23.07.

Nachdem der Großteil der Fahrzeuge und des Materials wieder in der Unterkunft angekommen war, wurden am 22.07. die Materialien und Fahrzeuge gereinigt und kleinere Reparaturen durchgeführt, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen.

Dies stellte sich als genau richtig und wichtige Maßnahme heraus, da bereits am Abend eine neue Anforderung im Ortsverband einging. Gefordert wurde ein Transportfahrzeug zum Sandsacktransport nach Herzogenrath, da für das Wochenende erneut stärkere Regenfälle prophezeit wurden. Freitagmorgen machten sich dann zwei Einsatzkräfte mit dem LKW-Ladebordwand (Labo) auf den Weg nach Herzogenrath. Aufgabe war es hier 20.000 Sandsäcke zu füllen und in ein zentrales Lager zu bringen, um einen Vorrat für das kommende Wochenende anzulegen. In Zusammenarbeit mit mehreren Ortsverbänden des THW, der Feuerwehr und des DRK wurden den ganzen Tag über und nach einem Fahrerwechsel auch die Nacht hindurch Sandsäcke transportiert, so dass die geforderte Anzahl am Nachmittag eingelagert war. So konnten sich unsere Einsatzkräfte mit dem LKW gegen Abend auf den Heimweg machen und den Einsatz gegen 21:30 Uhr schließlich beenden.

Nach etwas über einer Woche Erholung erreichte den Ortsverband am 03.08. eine neue Anforderung für unsere Bergungsgruppe (B). Zu diesem Einsatz wird in einem separaten Artikel berichtet.


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