Viele kennen die blauen Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes. Aber was genau sind die Aufgaben des THW, mit welchen Gerätschaften wird gearbeitet und was befindet sich in den Fahrzeugen? Viele Antworten fanden die Besucher am vergangenen Samstag beim THW Bergneustadt, denn ab 11 Uhr hieß es: Alle Türen und Tore werden geöffnet.
Jede Einheit des Ortsverbandes hatte eine Aktion für den Tag der offenen Tür vorbereitet. So bot die THW-Minigruppe eine Bobby Car und Kettcar Aktionsstrecke an, auf welcher die Kleinsten bereits erste Fähigkeiten im Fahren von Einsatzfahrzeugen erlangen konnten. Die THW-Jugendgruppe präsentierte den Besuchern einen selbstgebauten Kran.
Die Bergungsgruppe zeigte ihr Einsatzfahrzeug, den Gerätekraftwagen, welcher auch gerne als „rollende Werkzeugkiste“ bezeichnet wird. Außerdem bot sich Interessierten die Möglichkeit, mit dem hydraulischen Spreizer einen Tennisball von A nach B zu transportieren - natürlich mit der Hilfe der Einsatzkräftedes THW.
Und wo schläft eine THW Einsatzkraft? Dies zeigte die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung. Sie hatten ein Bett aufgebaut, auf dem man auch einmal „Probe liegen“ konnte. Das ein oder andere Mal hörte man es verlauten, das ist ja gar nicht so unbequem sei. Zudem hatten die Besucher die Möglichkeit, sich im THW-Einsatzfahrzeug fotografieren zu lassen und so ein Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Seitens der Fachgruppe Wasserschaden / Pumpenwurde die Großpumpe „Hannibal“ vorgestellt. Die auf Hochwasserlagen ausgerichtete Spezialpumpe fördert bis zum 5.000 l/min und kann somit eine handelsübliche Badewanne in zwei Sekunden füllen. Außerdem präsentiere die Fachgruppe weitere Tauchpumpen sowie Spezialausstattung, welche im Hochwasserfall zum Einsatz kommen. Die Gesamtpumpleistung der Fachgruppe liegt bei ca. 30.000 l/min.
Neben den eigenen Spezialgeräten wurden den Besuchern weitere Highlights aus dem THW-Portfolio vorgestellt. So zeigte das THW Köln-Ost ihren 2023 in Dienst gestellten LKW mit Ladekran. Dieser LKW wurde unmittelbar nach dem Hochwasser im Ahrtal konzipiert und dient der Fachgruppe Wassergefahren u.a. zum Be- und Entladen von Booten im Katastrophenfall. Das Allrad angetriebene Fahrzeug verfügt über 430 PS, eine Vorbauseilwinde mit sechsTonnen Zugkraft sowie einen Arbeitskorb. Der Ladekran hat bei einer Auslage von 12,4 m noch eine Hubleistung von 1,8 t.
Das THW Gummersbach präsentierte sein Bergungsräumgerät, welches der Fachgruppe Räumen zugeordnet ist. Der Caterpillar Radlader verfügt über beeindruckende Ausmaße. Mit seiner Schaufel kann dieser bis zu 2,1 m³ Erdaushub auf einmal bewegen.
Ein Fahrzeug war beim Tag der offenen Tür aber der absolute Star bei den Kindern: Ein Gerätekraftwagen aus Gummi! Die THW-Hüpfburg war während der gesamten Zeit von Kindern belagert, die sich unter Aufsicht austoben konnten, während die Eltern die neue Unterkunft besichtigten.
Die vor eineinhalb Jahren eingeweihte, hochmoderne Einsatzzentrale mit ihren 13 Garagen und Funktionsräumen war ebenfalls ein großer Anziehungspunkt. Die ehrenamtlichen BergneustädterTHW-Kräfte führten stündlich Führungen durch die Unterkunft durch. Das große Interesse an der Liegenschaft zeigte sich nicht nur durch rund 1.100Besuchern, sondern auch durch viele Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sowie weiterer Einsatzorganisationen. Diese nutzen ebenfalls die Gelegenheit, um sich zu informieren und den Kontakt zum THW zu pflegen.
Bei den vielen Mitmach-Aktionen blieb es nicht aus, dass man Hunger und Durst bekam. Hierfür hatte die Küchencrew alles vorbereitet und für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt.
Der Tag der offenen Tür wurde ebenfalls genutzt, um einen Teil der Bergneustädter Einsatzkräfte zu ehren. So erhielten Frederic Ochel, Jan Stoffel sowie Moritz Branscheid das THW Helferzeichen in Gold. Jürgen Köppe wurde mit dem THW Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet.
